Ich befasse mich gegenwärtig mit Kreativitätstechniken, Brainstorming-Methoden und Innovationsprozessen (sowohl beruflich als auch privat). In diesem Zusammenhang denke ich viel über die Definition des Begriffes Kreativität und Innovation sowie Integration und über die Beziehung der Begriffe zueinander. Hinsichtlich der Definitionen findet sich sehr viel Literatur, ganz einfach kann man die Wörter aber anhand ihrer Herkunft aus dem Lateinischen erklären:
Kreativität stammt vom Wort creare und bedeutet so viel wie „etwas neu schöpfen, etwas erfinden, etwas erzeugen, herstellen„.
Innovation stammt vom Wort innovare und bedeutet wörtlich Neuerung oder Erneuerung, wird aber häufig umgangsprachlich für neue Ideen und Erfindungen benutzt.
Integration stammt vom Wort integrare und bedeutet wiederherstellen oder das Zusammenschließen von Einheiten.
Dies klärt aber noch nicht deren Beziehung zueinander oder wie man die Begriffe voneinander abgrenzen kann. Beispielsweise ist der erste Eindruck, dass Integration nicht mit Innovation einhergeht und Integration auch nicht kreativ ist. Denkt man aber an das Zitat von Aristoteles „Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile„, so erscheint es plausibel, dass mittels einer Integration eine Innovation entsteht. Denkt man diesen Gedanken weiter, so wäre die Frage zu klären, ob Integration auch etwas mit Kreativität zu tun hat. Ist vielleicht Integration eine einfache Art der Kreativität, wenn man voraussetzt, dass das resultierende Gesamtsystem der Integration mehr ist als die Einzelteile an sich. So würde auch in der Summe etwas Neues entstehen.
Nach der Eingabe der Begrifflichkeiten in deren Kombination auf Amazon erhalten ich folgende Ergebnisse:
„Kreativität und Innovation“ : 2.607
„Kreativität und Integration“: 171
„Innovation und Integration“: 3.660
Diese Ergebnisse sprechen „eindeutig“ dafür, dass Integration und Innovation zusammenhängen. 🙂
Sehr viel interessanter werden die Überlegungen, wenn man noch die Generierung von Inhalt in Beziehung zu den genannten Punkten betrachtet. Ich bin eigentlich der Meinung, ein Erfinder, der eine Entdeckung/Erfindung macht, ist kreativer als ein Integrator. Aber ist das wirklich so? Ist bspw. Steve Jobs kein Erfinder und weniger kreativ als ein Thomas Alva Edison. Es gibt Personen, die Steve Jobs fehlende Kreativität im Sinne von Erfindungsreichtum vorwerfen. Steve Jobs hat mit dem iPod und auch mit dem iPhone/iPad bereits vorhandene Technologien miteinander kombiniert und in ein System integriert. In dieser Form war das System neu, aber war es eine Erfindung ähnlich der Glühbirne? Gegenwärtig finde ich noch keine Antwort. Es sei aber sicher: Diese Menschen waren Querdenker, sie verknüpften Dinge miteinander, die bisher nicht miteinander verknüpft waren oder dachten in ganz neue Richtungen.
Entsprechend bleibt die abschließende Frage offen: Sind Querdenker kreative Menschen und wenn ja, wie erkenne ich diese?