Neugier, Humor und ein halbwegs erträgliches Leben

Neugier klingt immer so nobel. Tatsächlich ist sie oft nur ein eleganter Vorwand, um sich in fremde Angelegenheiten einzumischen oder das Internet endlos zu durchforsten, statt endlich mal aufzuräumen. Trotzdem: Wer sich Fragen stellt, hat es leichter. Wer Fragen stellt, wirkt schlau. Und wer schlau wirkt, darf auch mal dumme Sachen sagen. Also: ruhig öfter fragen, warum irgendwer so ist, wie er ist — und dabei freundlich grinsen.

Humor: Besser als jede Versicherung

Humor rettet jede noch so peinliche Situation. Wer lacht, wirkt menschlich. Wer über sich selbst lacht, spart sich später teure Therapeuten. Dabei geht es nicht darum, eine Witzmaschine zu werden. Ein trockener Kommentar zur richtigen Zeit reicht völlig. Pausen wirken Wunder — meistens länger als die Pointe selbst.

Kleine Dinge, große Wirkung

Es sind selten die großen Dinge, die mich halbwegs bei Laune halten. Der neue Job? Schnell wieder Alltag. Das neue Auto? Irgendwann verkratzt. Aber ein guter Kaffee oder ein ehrliches Danke — das funktioniert fast immer. Wer also glaubt, das Glück liegt irgendwo auf Bali oder auf dem Konto, darf sich freuen: Die Enttäuschung kommt umsonst.

Epikur: Weniger wollen, mehr Ruhe

Epikur, der alte Besserwisser, hatte wenigstens in einem Recht: Weniger wollen, mehr Ruhe finden. Klingt simpel, ignorieren aber fast alle. Wer nicht jedem Quatsch hinterherrennt, spart Geld und Nerven. Der schönste Luxus? Kein Drama.

Ernährung: Mehr Gelassenheit, weniger Blödsinn

Über Ernährung lässt sich streiten, idealerweise bis alle genervt gehen. Am Ende gilt: Wer es schafft, halbwegs echtes Essen zu essen und sich nicht täglich mit Proteinriegeln zu ruinieren, liegt schon weit vorn. Lieber ab und zu ein Stück Torte mit Genuss als ein Leben voller „low-carb“ und mieser Laune.

Leidenschaft: Erst machen, dann spüren

„Finde deine Leidenschaft!“ tönt es von allen Seiten. Meistens von Leuten, die heimlich selbst keinen Plan haben. Leidenschaft wächst selten über Nacht. Meistens ist es schlicht: ausprobieren, scheitern, weitermachen — und irgendwann merken, dass man gar nicht so schlecht ist. Warten hilft wenig. Tun umso mehr.

Placebo: Selbstbetrug, der wirkt

Der Placebo-Effekt beweist, wie leicht ich mich selbst betrügen kann. Zum Glück wirkt dieser Selbstbetrug oft besser als manch echte Medizin. Wer glaubt, dass etwas hilft, spürt oft tatsächlich Besserung. Also: mehr glauben, weniger jammern. Schaden tut’s nicht.

Unterm Strich

Neugier, eine Prise Humor, weniger Drama und der Mut, sich selbst nicht zu ernst zu nehmen — mehr braucht es nicht, um halbwegs klarzukommen. Und falls doch: ein Kaffee regelt das Meiste.

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