Querdenken – das Wissen wo was anderes steht?!?

Im Rahmen meiner gegenwärtigen Arbeiten versuche ich den von vielen untersuchten und schon oft definierten Begriff der Innovation im Unternehmen und in der Forschung näher zu untersuchen und denke in diesem Zusammenhang viel über die einzelnen Rollen der Beteiligten am Generieren einer Innovation nach. Selbstverständlich sind wir im Ländle der Autobauer und Ingenieure und natürlich auch der Autobauerinnen und Ingenieurinnen wahnsinnig innovativ. Denkt man aber daran, dass eine Kreativitätstechnik das Finden von Analogien in anderen Domänen beschreibt, dann könnte das ja bedeutet, dass wir lediglich clever adaptieren. Entsprechend kann man die Frage formulieren:

Sind heutige Querdenker Innovationsexperten oder Selektions-, Integrations- und Adaptionsexperten? Und gibt es einen Zusammenhang?

Gerade im Bereich der Forschung werden jetzt evtl. Fäuste in die Luft geworfen. Selbstverständlich wird in Deutschland immer noch erfunden, aber auf welcher Basis. Eine provokante Frage! Ist das Finden eines neuen Elements in der Chemie durch die Verbindung von zwei anderen Elementen im Vakuum Innovation oder das Generieren von bisher nicht Bekanntem aus bereits Bekanntem.
Die Domäne wird verlassen, man probiert etwas neues, evtl. ist dies aber nur eine Neuanordnung der Umstände.
Führt die intelligente Selektion von bereits existierendem und dessen Integration in eine andere Domäne und die entsprechende Adaption auf das Anwendungsszenario evtl. immer zur Innovation? Dies würde bedeuten, dass Fachexperten nur sehr schlecht innovativ denken können, weil sie die Grenzen Ihres Gebiets nicht verlassen können. Im Gegenzug stellt sich die Frage: Kann es die Lösung sein, alles ein bisschen zu können aber nichts richtig? Wahrscheinlich liegt die Wahrheit zwischendrin. Auch könnte man sich fragen, wie kann ich die eine Innovation von einer anderen Innovation unterscheiden. In der Werbung wird gegenwärtig von der innovativsten Zahncreme gesprochen. Aber warum ist diese Zahncreme innovativer als all die anderen. Und wie kann ich das messen. Die Frage muss geklärt werden: Wie kann Innovation gemessen werden?

In diesem Zusammenhang auch sehr spannend und dies sind ebenfalls aktuelle Forschungsarbeiten von mir: Was kommt nach der Innovation? Jedes Unternehmen ist inzwischen innovativ. Die ersten Unternehmen werden sogar hoch-innovativ. Würde mich mal brennend interessieren, wie sich die hoch-innovativen Unternehmen von den innovativen Unternehmen unterscheiden und an welcher Stellen die Forschung zwischen diesen Begrifflichkeiten sitzt. Ich lese hierzu gerade mehrere Arbeiten und werden diese an ähnlicher Stelle näher beschreiben.

Und da Sonntag ist, wünsche ich ganz Deutschland einen innovativen Tatort 🙂

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